Homo faber
Interpretation
Der Titel
- die Wortbildung "Homo faber" ist durch den rhythmischen Klang anziehend, stellt die Interessierten allerdings vor einige Schwierigkeiten denn erst wer den lateinischen Ursprung kennt, kann verstehen, was Homo faber bedeutet
- Hanna nennt Walter Faber einmal Homo faber und gibt dem "Faber" somit einen doppelten Sinn.
Faber als Techniker
- er reflektiert seine Situation als Techniker gemäß der Formeln der Wahrscheinlichkeit
- dies macht er deutlich, indem er behauptet: "Wir leben technisch, der Mensch als Beherrscher der Natur, der Mensch als Ingenieur, und wer dagegen redet, der soll auch keine Brücke nutzen, die nicht die Natur gebaut hat."
- hierdurch scheint sich Faber selbst zu charakterisieren und zu typisieren (Homo faber)
- Faber sagt selbst, dass er in seiner Arbeit aufgeht, von daher möchte er lieber alleine sein (dadurch weißt er die Menschen von sich)
- somit scheint die Selbstbestimmung vollständig = Walter Faber als Individualist, durch den Beruf Ingenieur und Technik
- die Geichsetzung "Walter Faber" und "Homo faber" scheint berechtigt, allerdings sollte diese Aussage vorsichtig definiert werden
Fabers Bericht als Rechtfertigungsversuch
- Faber steht vom ersten Satz an unter dem Druck, sich rechtfertigen zu wollen
- in diesem Buch tauchen Zufälle häufig und immer wieder auf (Faber versucht so unerklärliches klarer zu machen. Er unterlegt dies, indem er sich auf wissenschaftliche Methoden, wie Statistik und Stochastik beruft. Die wiederum begründet er damit, dass er Techniker und Ingenieur sei
Die Verformung Fabers
- Faber behauptet, er sei nicht verliebt und eifersüchtig gewesen oder hätte ihr nicht nachgestellt (Sabeth)
- aus dem Kontext lässt sich entnehmen, dass dies nicht stimmt, denn er beweist ständig das Gegenteil, indem er versucht sich zu entschuldigen
- Faber ist verformter als er zugeben möchte
- seine Ablehnung gegen Kunst und vor allem gegen die Natur wirkt auf den Leser maßlos übertrieben
- Sein Drang sich zu rasieren und der Ekel vor der Fortpflanzung wirken im ersten Moment als eine Macke, lassen aber tiefer blicken
Die untergründigen Bedürfnisse Fabers
- unter dem Panzer von Faber werden Wünsche und Bedürfnisse erkennbar, die lange verdrängt wurden
- zu Beginn des Buches besucht er Joachim und begründet dies, indem er sagt: "man hat nicht so viele Freunde". Gegen Ende des Buches sagt er: "Hanna ist mein Freund, ich bin nicht allein". Damit versucht er sich zu beruhigen, da er Angst vorm Alleinsein hat
- durch den Heiratsantrag wirft er seine Prinzipien weg
- dies scheint er selbst zu bemerken, denn er sagt sich später, dass er dies nicht hätte tun sollen
- nach dem Tod Sabeths spielt Faber auch mit den Gedanken, Hanna zu heiraten
Der Unfall
- der medizinische Befund sagt, dass Sabeth nicht an dem Schlangenbiss gestorben ist, sondern an der Folge einer Kopfverletzung
- Faber hätte den Unfall verhindern können, indem er ihn genauer geschildert hätte