Eigenkapitalkonto
Das Eigenkapitalkonto ist ein ganz normales Bestandskonto. Das einzig ungewöhnliche ist, dass auf ihm jeden Monat nur eine Buchung eingeht. Und zwar handelt es sich dabei entweder um den Gewinn auf der Haben Seite oder um den Verlust auf der Soll Seite.
Nun muss dieser Gewinn oder Verlust allerdings noch ermittelt werden. Dazu verwendet man in der Betriebswirtschaft sogenannte Aufwands- und Ertragskonten. Deren Schlussbestände werden dann in das Gewinn- und Verlustkonto gebucht um den Gewinn oder Verlust des Unternehmens zu ermitteln, der dann letztendlich in das Eigenkapitalkonto gebucht wird.
Um dies zu veranschaulichen wird im Folgenden noch einmal jedes dieser hier erwähnten Konten genauer beschrieben.
Aufwandskonten
Immer dann, wenn Geld ausgegeben wird, ohne das man einen materiellen Gegenwert dafür erhält, werden diese Ausgaben auf den Aufwandskonten gebucht. Beispiele für Aufwandskonten sind:
- Löhne
- Fremdinstandhaltung
- Aufwendungen für Rohstoffe
- Aufwendungen für Energie
Aufwendungen werden auf den Aufwandskonten immer auf der Soll Seite gebucht. Auf der Haben Seite wird nie etwas gebucht. Hier steht nur der Saldo, der dann auf das GuV Konto gebucht wird. Dies geschieht anhand folgendem Buchungssatz:
- GuV an Aufwandskonto
Aufwandskonto | |
Soll | Haben |
Aufwendungen | Saldo |
Ertragskonten
Immer dann, wenn Geld verdient wird, ohne das man einen materiellen Gegenwert dafür verliert, werden diese Einnahmen auf den Ertragskonten gebucht. Beispiele für Ertragskonten sind:
- Umsatzerlöse für Erzeugnisse
- Mieterträge
- Provisionserträge
- Zinserträge
Erträge werden auf den Ertragskonten immer auf der Haben Seite gebucht. Auf der Soll Seite wird nie etwas gebucht. Hier steht nur der Saldo, der dann auf das GuV Konto gebucht wird. Dies geschieht anhand folgendem Buchungssatz:
- Ertragskonto an GuV
Ertragskonto | |
Soll | Haben |
Saldo | Erträge |
Gewinn- und Verlustkonto
Nachdem am Jahresende alle Salden der Aufwands- und Ertragskonten feststehen, kann man diese nun auf das Gewinn- und Verlustkonto (GuV) buchen. Es ist darauf zu achten die Aufwendungen auf der Soll Seite und die Erträge auf der Haben Seite zu buchen. Folgende zwei, auch schon oben genannte, Buchungssätze sind dazu von Nöten:
- GuV an Aufwandskonto
- Ertragskonto an GuV
Sind die Aufwendungen größer als die Erträge, so hat man Verlust ermittelt. Ist es andersherum der Fall, so kann man Gewinn verbuchen.
Im Fall von Gewinn (Ertrag größer als Aufwand):
GuV-Konto | |
Soll | Haben |
Aufwendungen Saldo (Gewinn) |
Erträge |
Buchungssatz: GuV an Eigenkapitalkonto
Im Fall von Verlust (Aufwand größer als Ertrag):
GuV-Konto | |
Soll | Haben |
Aufwendungen | Erträge Saldo (Verlust) |
Eigenkapitalkonto an GuV
Nun hat man den Verlust oder Gewinn ermittelt und kann diesen ins Eigenkapitalkonto buchen und so auch dieses Konto schließen.
Was wir bis jetzt können
Das mag jetzt alles sehr verwirrend wirken. Deshalb habe ich die Vorgehensweise noch einmal anhand einer stichpunktartigen Liste aufgeführt:
-
Jahresanfang
- Eröffnungs aller Konten anhand Buchung auf das EBK
-
Im Laufe des Jahres
- Buchungen auf die verschiedenen Bestandskonten
- Aufwendungen auf die Aufwandskonten buchen
- Erträge auf die Ertragskonten buchen
-
Jahresende
- Buchung der Salden der Aufwandskonten auf das GuV-Konto
- Buchung der Salden der Ertragskonten auf das GuV-Konto
- Ermittlung des Gewinns/Verlustes anhand des GuV-Kontos
- Buchung des Gewinns/Verlustes auf das Eigenkapitalkonto
- Schließung aller Konten anhand Buchung auf das SBK