Die Verwandlung
Expressionismus
In den Jahren vor und während des ersten Weltkrieges, gab es viele junge Schriftsteller, die aus unterschiedlichen Beweggründen neue Wege des sprachlichen Ausdruckes suchten.
Beliebte Themen des Expressionismus waren:
- moderne Technik in Industrie und Verkehr
- die Anonymität der Menschen in Großstädten
- der 1. Weltkrieg
- Industrialisierung und Arbeitsteilung
Sprache und Stil der Expressionisten
Expressionistischer Reihungsstil
Bilder und Ereignisse werden nebeneinander dargestellt, obwohl diese keinen logischen und nachvollziehbaren Zusammenhang haben. Es wurden gezielt Sinneszusammenhänge zerstört, um die zerstörte Welt darzustellen.
Verdinglichung und Personifikation
Der Mensch wurde oft zur Sache reduziert, zum leblosen Gegenstand. Hierdurch wollte man die Fragwürdigkeit der Existenz versinnbildlicht. Gegenstände oder abstrakte Begriffe gewannen allerdings mehr an Bedeutung.
Metaphern
Die Expressionisten haben die Metaphern am kühnsten eingesetzt. Häufig können die Bilder nicht mehr rückübersetzt werden da ihre Bedeutung zu verschlüsselt ist.
Kafkas geistige Nähe zum Expressionismus
Kafka verbindet mit dem Expressionismus in erster Linie das Gefühl umfassender Perspektivlosigkeit. In dem Buch "Die Verwandlung" wird dies besonders deutlich. Die Auswegslosigkeit der Situation Gregors, seine wachsende Vereinsamung und das Gefühl, dass alle gut gemeinten Aktionen gänzlich Missverstanden werden, deckt sich mit der subjektiven Welterfahrung vieler expressionistischer Zeitgenossen Kafkas.
Ebenfalls sind expressionistische Merkmale in dem Vater-Sohn-Konflikt zu erkennen. Dieser Konflikt ist bei Kafka jedoch so existenziell, sodass dieser Punkt nicht nur als Zeit- und Kulturkritik verstanden werden sollte.
"Die Verwandlung" ist dem Expressionismus zuzuordnen, da Gregor selbst an
- der Zestörung der menschlichen Beziehung,
- dem Scheitern der Kommunikation,
- Gefühlen der Schwäche und Minderwertigkeit,
- einer entfremdeten Berufswelt
- und einer autoritären Struktur leidet.